Xiaomi bereitet sich aktiv auf den Eintritt in den europäischen Markt für Elektrofahrzeuge vor und strebt eine Markteinführung im Jahr 2027 an. Zu den jüngsten Bemühungen gehört eine 800 Kilometer lange Testfahrt des Xiaomi SU7 Ultra quer durch Deutschland unter der Leitung von Xiaomi Group President und Partner Lu Weibing. Dieser strategische Schritt unterstreicht das Engagement des Unternehmens, seine Fahrzeuge vor der offiziellen Markteinführung unter realen europäischen Bedingungen zu validieren.
Tests auf deutschen Autobahnen und Bewertung der Ladeinfrastruktur
Lu Weibings zweitägige Reise begann in Berlin und führte über Hamburg und dann nach Frankfurt. Die Testfahrt lieferte wertvolle Einblicke in die Leistung des SU7 Ultra auf Deutschlands berühmten Autobahnen, wo Abschnitte für ihre fehlenden Geschwindigkeitsbegrenzungen bekannt sind. Weibing berichtete, dass er eine Geschwindigkeit von 260 km/h erreichte und dabei die Stabilität beibehielt – ein wichtiger Indikator für das Fahrverhalten und die Sicherheit des Fahrzeugs.
Über die Geschwindigkeit hinaus bot der Roadtrip auch Gelegenheit, die öffentliche Ladeinfrastruktur in Deutschland zu bewerten, die Weibing als „insgesamt gut ausgebaut“ bezeichnete. Er stellte fest, dass der SU7 Ultra an Ladestationen große Aufmerksamkeit erregte und einige Beobachter das Modell erkannten. Dies deutet auf ein wachsendes Bewusstsein für Xiaomis Einstieg in den EV-Bereich hin.
SU7 Ultra: Wichtige Spezifikationen und Leistung
Der SU7 Ultra verfügt über beeindruckende Spezifikationen, die für den Wettbewerb im Premium-EV-Segment konzipiert sind:
- Batterie: 93,7 kWh CATL Qilin II-Batteriepaket, Betrieb bei 897 Volt
- Reichweite (CLTC): 630 km
- Beschleunigung (0-100 km/h): 1,98 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 350 km/h
Das Fahrzeug wurde zuvor Straßentests in München und Leistungstests auf dem Nürburgring unterzogen, was Xiaomis rigorosen Ansatz bei der Fahrzeugentwicklung unter Beweis stellt.
Straßentests und behördliche Zulassung in Europa
Xiaomi begann im Juli 2023 mit der europäischen Straßenerprobung des SU7 Ultra und markierte damit einen bedeutenden Meilenstein, da das erste Xiaomi-Fahrzeug die vollständige behördliche Zulassung für den öffentlichen Straßenverkehr in Europa erhielt. Eine serienmäßige Einheit mit dem Kennzeichen „M SU7088E“, registriert in München, Deutschland, symbolisierte die Präsenz des Unternehmens in der Region. Das „M“ auf dem Schild steht für München, während „Mi“ sich auf Xiaomi bezieht und einen personalisierten Ansatz für den europäischen Validierungsprozess hervorhebt.
Finanzausblick und Zukunftspläne
Obwohl die Automobilsparte von Xiaomi noch mehrere Jahre von der vollen Rentabilität entfernt ist, macht das Unternehmen stetige Fortschritte. Obwohl der vierteljährliche Betriebsverlust auf 300 Millionen Yuan (ca. 41,8 Millionen US-Dollar) gesenkt werden konnte, hat die Abteilung bereits mehr als 30 Milliarden Yuan (ca. 4,18 Milliarden US-Dollar) an Investitionen angesammelt. Das Unternehmen geht davon aus, dass seine Automobilsparte in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 die Gewinnzone erreicht und damit die Voraussetzungen für den offiziellen Markteintritt in Europa im Jahr 2027 schafft. Die jüngste Testfahrt in Deutschland ist ein wichtiger Faktor, um sicherzustellen, dass der SU7 Ultra vollständig validiert und für die Anforderungen des europäischen Marktes bereit ist.
Xiaomis Engagement für umfangreiche Straßentests und behördliche Genehmigungen zeigt einen durchdachten und strategischen Ansatz für den Eintritt in den wettbewerbsintensiven europäischen Markt für Elektrofahrzeuge.
