Nachdem er 28 Jahre lang das Erscheinungsbild eines der berühmtesten Automobilhersteller der Welt geprägt hat, wird Gorden Wagener, Chief Design Officer von Mercedes-Benz, das Unternehmen am 31. Januar 2026 verlassen. Sein Weggang markiert das Ende einer Ära für die Marke, da er seit über einem Jahrzehnt eine zentrale Figur bei der Definition ihrer modernen Ästhetik ist.
Vom SLR McLaren zur elektrischen Zukunft
Wagener kam 1997 zu Mercedes-Benz und machte sich schnell einen Namen, indem er zusammen mit dem Automobilinnovator Gordon Murray zum Design des legendären SLR McLaren beitrug. Der 2003 auf den Markt gebrachte SLR mit seinem leistungsstarken V8-Kompressormotor war ein frühes Zeichen für Wageners Talent. Er stieg durch die Karriereleiter auf, wurde 2008 Designchef und leitete die Entwicklung wichtiger Modelle wie des Mercedes-AMG GT der ersten Generation, der anspruchsvollen S-Klasse W222 und der neu gestalteten A-Klasse W176.
Im Jahr 2016 übernahm Wagener die neu geschaffene Rolle des Chief Design Officer und festigte damit seinen Einfluss auf die Designsprache der Marke. Seine Vision hat seitdem alles geprägt, von der Wiederbelebung der G-Klasse bis zur Einführung der elektrischen EQ-Fahrzeuge von Mercedes. Nicht alle seine Entwürfe wurden allgemein gelobt, aber das Überschreiten von Grenzen gehört zum Automobildesign.
Aktuelle Arbeiten und mutige Aussagen
Zu Wageners jüngsten Projekten gehören der aktuelle R232 SL, die moderne G-Klasse und der polarisierende Vision Iconic, der eine neue Designrichtung für Mercedes vorstellt. Der aggressive Kühlergrill des Vision Iconic spiegelt Wageners Risikobereitschaft wider. Er äußerte sich auch deutlich zu den Designs der Konkurrenz, kritisierte insbesondere das Concept C von Audi als veraltet und verwarf den großen Armaturenbrettbildschirm des iX3 von BMW zugunsten des Hyperscreen von Mercedes – einem riesigen 39,1-Zoll-Display, das das Armaturenbrett dominiert.
Vermächtnis und Zukunftsaussichten
Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender von Mercedes-Benz, lobte Wagener für seine „Kreativität und sein Gespür für die Zukunft des Automobildesigns“ und betonte seinen nachhaltigen Einfluss auf die Marke. Der 57-jährige Wagener geht auf eigene Initiative und signalisiert damit eher einen geplanten Übergang als einen abrupten Abschied.
Sein Weggang hinterlässt eine erhebliche Lücke in der Führung von Mercedes-Benz, da er maßgeblich dazu beigetragen hat, die Identität der Marke in einer sich schnell verändernden Automobillandschaft zu definieren. Die Zukunft des Mercedes-Designs bleibt ungewiss, aber Wageners Vermächtnis wird zweifellos auch in den kommenden Jahren die Ästhetik des Unternehmens beeinflussen.























