Volkswagen bereitet sich auf eine erhebliche Welle neuer Modelle im Jahr 2026 vor und signalisiert damit einen starken Vorstoß in Richtung Elektrofahrzeuge, erkennt aber gleichzeitig die anhaltende Bedeutung von Verbrennungsmotoren in bestimmten Märkten an. Der Vertriebschef des Unternehmens, Martin Sander, beschrieb die bevorstehende Periode als eine „beispiellose Markteinführungsaktivität“ weltweit. Dies signalisiert einen strategischen Schritt zur Festigung der Position von VW in einer sich schnell entwickelnden Automobillandschaft.
Elektrische Erweiterung: Der ID. Familie wächst
Im Mittelpunkt dieser Erweiterung steht der mit Spannung erwartete ID. Polo, ein Elektro-Supermini zu einem konkurrenzfähigen Preis von rund 25.000 Euro. Dicht dahinter folgt die ID. Cross, eine SUV-Variante, die auf derselben Plattform basiert und die bestehende Polo- und T-Cross-Reihe mit Verbrennungsmotoren widerspiegelt. Diese Markteinführungen unterstreichen das Engagement von VW, erschwingliche Elektrooptionen in beliebten Fahrzeugsegmenten anzubieten.
Auch die bestehenden Modelle ID.3 und ID.4 sollen aktualisiert werden und eine „völlig neue Designsprache“ sowie verbesserte Innenräume mit hochwertigeren Materialien und die Wiedereinführung physischer Tasten aufweisen. Diese Änderungen greifen frühere Kritikpunkte an den Elektroangeboten von VW auf und konzentrieren sich sowohl auf die Ästhetik als auch auf das Benutzererlebnis. Der Fokus auf die Reduzierung der Batteriekosten und Leistungsverbesserungen lässt auf einen Vorstoß zur Verbesserung des Wertversprechens dieser Modelle schließen.
Hybrid- und Range-Extender-Optionen
Während Elektrofahrzeuge die Pipeline dominieren, sichert VW seine Wetten auch mit Hybridmodellen für Märkte wie die Vereinigten Staaten ab, wo die Präferenz der Verbraucher für Verbrennungsmotoren nach wie vor stark ist. Insbesondere wird das Unternehmen im nächsten Jahr in China einen Elektrofahrzeug mit Benzinmotor auf den Markt bringen, der von der ID angekündigt wird. Era-Konzept mit einer Gesamtreichweite von über 621 Meilen. Dieses Modell unterstreicht die Bereitschaft von VW, sich an regionale Anforderungen anzupassen, insbesondere in Märkten, in denen sich die Ladeinfrastruktur noch im Aufbau befindet.
Zwei weitere Elektroautos des A-Segments, die auf einer lokal entwickelten Plattform basieren, werden ebenfalls in China debütieren und sich vom europäischen ID unterscheiden. Every1, das 2027 mit einem Startpreis von rund 20.000 € auf den Markt kommen wird. Dieser lokalisierte Ansatz unterstreicht die Strategie von VW, seine EV-Angebote an spezifische Marktbedingungen anzupassen.
Die Zukunft der Verbrennung: Ein schrittweiser Übergang
Trotz des aggressiven Vorstoßes zu Elektroautos räumt Volkswagen ein, dass Elektroautos noch nicht die Rentabilität von Verbrennungsmotoren erreicht haben. Das Unternehmen lehnte es ab, einen Zeitplan für die Parität anzugeben und die finanziellen Realitäten des Übergangs zu einer vollelektrischen Zukunft aufzuzeigen.
Der kommende Golf der neunten Generation, der gegen Ende des Jahrzehnts erwartet wird, wird ausschließlich als Elektrofahrzeug verkauft. Allerdings wird VW parallel dazu weiterhin die aktuelle Version mit Verbrennungsmotor produzieren und beweist damit einen pragmatischen Ansatz bei der Bewältigung der Umstellung. Dadurch wird sichergestellt, dass das Unternehmen in allen Segmenten präsent bleibt und gleichzeitig die Umstellung auf Elektroantrieb beschleunigt.
Die Produktoffensive von Volkswagen im Jahr 2026 stellt eine kalkulierte Wette auf die Zukunft der Mobilität dar, bei der ein aggressiver Ausbau der Elektrofahrzeuge mit pragmatischen Überlegungen zu regionalen Märkten und Rentabilität in Einklang gebracht wird.
Die Strategie des Unternehmens legt Wert auf Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und die Bereitschaft, auf unterschiedliche Verbraucheranforderungen einzugehen.






















